Fremdsprachen - Englisch - Französisch - Latein

Fremdsprache kann auch Spaß machen

Beim Erlernen einer Fremdsprache wirken sich die Teilleistungsstörungen des Legasthenikers erschwerend aus.

Lesefehler führen im Bereich der Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Latein) zu Verständnis- und Übersetzungsfehlern.

Mangelnde Grammatik- und Vokabelkenntnisse sind nicht Ursache der schlechten Ergebnisse, sondern die typischen Fehler des Legasthenikers hindern den Schüler am Erlernen der Fremdsprache.

Auch die Fremdsprache muss eine Einheit von Schrift, Klang und Bedeutung bilden, um erlernbar zu sein. Ist dieser Dreiklang gestört kommt es zu großen Schwierigkeiten.

Zudem führt die Leseschwäche, die aufgrund der Legasthenie auftritt, dazu, dass die Schüler die Arbeitsanweisungen im Unterricht oder bei Klassenarbeiten oftmals nur verzögert erlesen können und teilweise sogar erraten müssen, um Anforderungen im Unterricht ansatzweise gerecht zu werden. Die Resultate können unter diesen erschwerten Bedingungen nur unbefriedigend sein. Auch hier tritt Frust an Stelle von Befriedigung und Lernerfolg.

Viele Schwierigkeiten sind zu bewältigen: 

  • das Wort muss in der gesprochenen Sprache richtig angewendet werden, Wortklang und Wortbedeutung müssen verbunden sein
  • das Wortbild muss sich mit der Wortbedeutung verbunden haben, damit das Wort in der Schriftsprache richtig angewendet wird
  • das Wortbild muss mit dem entsprechenden Wortklang gefüllt sein, damit die mündliche Beantwortung einer schriftlichen Frage erfolgen kann
  • der Wortklang muss mit dem entsprechenden Wortbild gekoppelt sein, damit die schriftliche Beantwortung einer mündlichen Frage erfolgen kann.

Für Legastheniker, die Schwierigkeiten mit der Wahrnehmungsverarbeitung haben, die nur mühsam Wort- und Klangbilder speichern können, die sich in der Fremdsprache nicht auf die Beherrschung der gesprochenen Sprache stützen können, ist die Vielfalt der Phoneme und deren Wiedergabe, sind die Homonyme, Homographe und Homophone ein unüberwindbares Problem.

In der Fremdsprache zeigen sich daher die Probleme nicht nur hauptsächlich beim Lesen und bei der Rechtschreibung, sondern zusätzlich 

  • bei der Aussprache - (Lautdifferenzierung)
  • beim Vokabellernen - (Wortklangspeicherung)
  • bei den Ablautreihen der Verben - (Reihungen)
  • bei der Rechtschreibung - (Wortbildspeicherung)
  • bei der Pluralbildung der Nomen

Schulverhalten und Lebenseinstellung entsprechen dem Verhalten des "normalen" Legasthenikers bzw. rechenschwachen Kindes.

In unserer Einrichtung basieren Methodik und Didaktik auf den entsprechenden Erfahrungen und werden mit Wissen um die besonderen Problematiken des Fremdsprachenunterrichts ergänzt.

Die Analyse der Fehlerschwerpunkte findet im Rahmen der Einzelförderung statt, wobei auch hier das Ziel, Integration in Kleingruppen, um die Trainingssituation als Vorbereitung auf die schulische Situation zu schaffen, nicht außer Acht gelassen wird. Dennoch ist auch hier das oberste Prinzip, die individuelle Situation des Kindes. Der Ablauf der Fördereinheit unterscheidet sich nur unwesentlich vom Ablauf in den anderen Bereichen.

Lernen mit Spaß führt zum Erfolg!