Entwicklung und Bedeutung von Wahrnehmung

Wir nehmen unsere Umwelt und die Empfindungen über alle Sinne wahr.

Menschliche Lernprozesse setzen sich nicht aus isolierbaren Einzelleistungen zusammen, sondern das Lernen ist verbunden mit der ganzheitlichen Funktionsweise des gesamten Wahrnehmungsapparates. Die verschiedenen Sinne sind voneinander abhängig und deren gesundheitliche Entwicklung ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen. Hierzu müssen die verschiedenen Entwicklungsstufen der Wahrnehmung im frühkindlichen Alter durchlaufen werden.

Die Wahrnehmung umfasst nicht nur die Aufnahme der Empfindungen, sondern auch die Verarbeitung der Sinnesreize. Nur so können Dinge wiedererkannt und eingeordnet werden. Die sinnvolle und geordnete Verarbeitung der Reize ermöglicht die Ausbildung des Gedächtnisses, das auf Erfahrungen beruht. Dieser Vorgang ermöglicht eine Übertragung auf neue Situationen, was als Lernen bezeichnet wird. Ein Kind, das die Informationen nicht verknüpfen kann, wird bei einer geringfügigen Veränderung der Situation in Handlungskonflikte geraten.

Unsere Wahrnehmungsinstrumente bedürfen einer Entschlüsselung durch das Gehirn, das wiederum von der Psyche beeinflusst wird. Dadurch kommt es zu einer weiteren Einschränkung der Informationen. Wir wählen aus einer Vielzahl an Reizen diejenigen aus, die für uns interessant und wichtig sind. Unsere momentane Befindlichkeit blockiert oder fördert unsere Wahrnehmungsfähigkeit.

Das kognitive Lernen, die Ausbildung eines großen Repertoires an Handlungsstrategien, hängt von der Entwicklung des gesamten Wahrnehmungsapparates ab. So wirkt sich z.B. eine motorische Schwäche auf die gesamte Wahrnehmungsentwicklung aus.

In unserer Frühförderung haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Wahrnehmungsfähigkeit aller Sinne zu schulen. Kleinkinder lernen mit allen Sinnen. Sie nehmen ihre Umwelt damit wahr, denn sie sind nicht in der Lage, Dinge oder Situationen allein mit dem Verstand zu erfassen.

Durch unsere Frühförderung erhöht sich das Lern- und Leistungsvermögen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Wahrnehmen der eigenen Befindlichkeit, Erhöhung der Sensibilität anderen gegenüber sowie das Erlangen von mehr Selbstbewusstsein.

Hören -Lauschen -Lernen

Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter - Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache

In der Schule sollen Kinder möglichst schnell begreifen, dass Laute von bestimmten Zeichen, den Buchstaben, repräsentiert werden. Das Trainingsprogramm bietet vielfältige Übungen, durch die Vorschulkinder in spielerischer Weise lernen, die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache zuerkennen. Dadurch wird den Kindern der nachfolgende Schriftspracherwerb in der Schule wesentlich erleichtert.

Das Programm beginnt mit Lauschspielen zum Üben des genauen Hinhörens, fährt fort mit Reimübungen und führt dann die Einheiten Satz, Wort und Silbe ein. Schließlich werden der Anlaut und einzelne Laute im Wort bewusst gemacht.

Das Trainingsprogramm umfasst einen Zeittraum von 20 Wochen und ist in kontinuierlichen Sitzungen in Kleingruppen mit Vorschulkindern durchzuführen.

Quelle: Testkatalog